Mono, Poly oder mit Swing

…das klassische Duo hat gute Alternativen

„Monogamie“ heißt der Liebesstatus, der unsere gesamte Gesellschaft bestimmt: „Deckelchen“ trifft „Töpfchen“ und das Liebessüppchen kocht bestenfalls ein Leben lang – bis der Tod alles auslöffelt. Soweit die Theorie in den Köpfen der Menschen, die sich kaum Platz für die Vorstellung anderer Liebeslebensformen gönnen mögen. Kein Wunder also, dass man den Begriffen wie „Swinger“ oder „Polyamorie“ bestenfalls mit Unwissen, Vorsicht, und – ganz verbreitet –Ablehnung begegnet: Unsere Gesellschaft will gar keine anderen, als die monogamen Beziehungsmodelle dulden. Aber die gibt es, auch wenn sie bislang nur von sogenannten Minderheiten gelebt werden

Die Differenzierung jenseits aller Zweisamkeits-Liebhaberei findet kaum statt. Vorurteile sind groß und Ängste weit verbreitet. Allen voran steht die Einschätzung, dass die Liebe und die Beziehung unter mehr als zwei Menschen, als die sicherste Zerstörung aller ernsthaft geführten Partnerschaften gilt. Und das wohlgemerkt in einer Gesellschaft, die tagtäglich beweist, dass ihr Zweisamkeitsmodell mit enormer Scheiter-Quote ausgestattet ist – Seitensprung und Trennung sind alles andere, als ungewöhnliche Ereignisse am zeitlichen Ende von Paar-Beziehungen des 21. Jahrhunderts

Dass hinter „Swinging“ und „Polyamorie“ eine sogar ernsthaftere Beziehungsführung mit echtem Nachhaltigkeitswert steckt, mögen demgegenüber die wenigsten Kritiker kaum eingestehen.

Dabei sind gerade Swinger-Beziehungen durchaus eine echte Alternative zu untreu geführten, monogamen Partnerschaften. Wichtigster Grund dafür: Swinger-Partner tauschen sich ehrlich und offen über ihre sexuellen Beziehungen mit anderen Menschen von vornherein aus. Man verabredet sich auf Online-Dating-Sites, Swinger-Parties oder Clubs mit Gleichgesinnten, eben mit anderen Swingern – Offenheit und Vertrauen sind in Beziehungen unter Swingern tatsächlich die wichtigste Grundlage. Werte die in den „normal“ geführten Partnerschaften oft fehlen.

Anders als Swinger haben polyamor lebende Menschen eine noch offenere Vorstellung in Sachen Liebe und Beziehungen. Polyamoristen betrachten ihre verschiedenen Beziehungen weniger statisch: Die Anzahl der Liebenden und die Beziehungen zueinander werden als eine Entwicklung betrachtet. Viel Liebe braucht viele Beziehungen, auf die sie sich die Liebe verteilen kann, damit noch mehr Liebe bei jedem Beteiligten ankommt und entsteht. Ein Prinzip, die den einzelnen Liebenden auch aus belastender Verantwortung nimmt und Freiheiten schenkt. „Weniger Last – mehr Lust“ heißt hier das Prinzip, das sich so manche klassische Zweierbeziehung sehnlichst wünschen dürfte…..

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